Januar
Kurz nach dem Jahreswechsel erblicken sie Südwart. Auf Entfernung könnte die Stadt fast als Zwilling der Hauptstadt durchgehen, so sehr ähneln sich die beiden. Beim Näherkommen bemerken sie jedoch kleine Unterschiede. So ist die äussere Stadtmauer nur notdürtig ausgebessert worden, der untere Stadtteil wird kaum von Menschen bewohnt und der Fels auf dem die eigentliche Stadt liegt ist deutlich niedriger. Dafür scheint der obere Teil eine grössere Fläche einzunehmen.
Nach den üblichen Fragen am Stadttor, dem woher und wohin, dürfen sie ohne Probleme passieren. Sie quartieren sich in der besten Herberge der Stadt ein und geniessen die Annehmlichkeiten, die ihnen geboten werden. Was man für sechs Goldstücke am Tage sicherlich auch erwarten darf.
Siron und Ragnar begleiten den Priester zum Rhondratempel, wo Siron einem der hier ansässigen Priester auch über die Nachricht informiert, die sie Yria von Garshold zustellen sollen. Nachdem der Göttin Rhondra ausreichend gehuldigt und der Tempel mit einer grosszügigen Spende bedacht wurde, geht es wieder zurück zu ihrer Herberge.
Am nächsten Morgen ziehen sie in eine etwas weniger kostspielige Unterkunft um und diskutieren ihr weiteres Vorgehen. Da sie sich weiterhin der Dienste des Waldläufers versichern möchten, erhält dieser die gleichen Informationen, die sie auch gegenüber dem Hesindetempel preisgeben wollen. Der Waldläufer bleibt, warnt sie aber noch davor, dass sie sich in Südwart auf sehr dünnem Eis bewegen würden und bei ihren Erkundungen sehr behutsam vorgehen sollten.
Also betreten Kain und Golodion erst einmal alleine den Hesindetempel und statten im Anschluss der Bibliothek von Südwart einen Besuch ab.
In den grossen lichtdurchfluteteten Räumen befinden sich zwar viele Bücher und Schriftrollen, aber ein System ist für Kain nicht zu erkennen. Aus diesem Grunde entschliessen sich unsere beiden Hesindegläubigen dazu, den Bibliothekaren auf den Zahn zu fühlen. Hier offenbart sich, dass die Bücher nicht viel weiter als 300 Jahre zurückreichen. Auch entspricht die Qualität der Informationen nicht ganz den Anforderungen, die unsere anspruchsvollen elfischen Freunde scheinbar an eine Bibliothek haben. Ausserdem verunsichern sie die armen Menschen, denn sie behaupten steif und fest auf ihrem Weg gen Südwart diversen seltenen und mystischen Fabelwesen begegnet zu sein.
Als die Bibliothek endlich ihre Pforten schliesst, ist ihr Gesprächspartner sichtlich erleichtert. Was soll es, denken sich Golodion und Kain, morgen ist ja auch noch ein Tag und sie als Elfen haben Zeit ... vieeel Zeit. Immerhin haben die beiden alles daran gesetzt dem Ruf ihres Volkes gerecht zu werden.
Bei dem allabendlichen gemeinsamen Essen gesellt sich unerwarteter Besuch zu ihnen. Ein Offizier der Statdwache in Begleitung eines Robenträgers stellt sich ihnen vor und nimmt an ihrem Tisch Platz. Nachdem er von Siron über die Gründe ihrer Anwesenheit in Südwart informiert wurde, wünscht er ihnen einen angenehmen Aufenthalt und verlässt die Herberge wieder. Gut gelaunt beschliessen sie, dass Kain, Golodion und Siron am kommenden Tag noch einmal die Bibliothek nach Hinweisen durchstöbern sollen, bevor sie übermorgen um eine Audienz bei dem Leiter des hiesigen Tempels bitten wollen.
Also suchen die drei erneut die Bibliothek heim, während Toxor und Ragnar einen Streifzug durch Südwart unternehmen. Wie fast zu erwarten konnte die Informationsausbeute in der Bibliothek als kaum nennenswert bezeichnet werden. Einzig Siron schaffte es mit mit der Frage nach dämonischen Statuen einem der Bibliothekare