Juni
Viel Zeit zum ausruhen bleibt ihnen nicht. Neue Informationen machen es erforderlich, dass sie möglichst zügig nach Tel Harn aufbrechen.
Ihr Geschäftspartner hat eine Spur entdeckt, die es ihnen erlaubt wieder in dem Wettrennen um die verlorenen Buchseiten mitmischen zu können und
sich gegebenenfalls für das Debakel auf der kleinen Insel im See zu revanchieren.
Obwohl ihre Anwesenheit in Südwart nur kurz andauert, schafft es Golodion durch seinen speziellen Charme und ein gesundes Selbstbewußtsein seine vermeintliche Position im Hesindeorden ordentlich aufzuwerten.
Zumindest was Alea und den Efferdpriester inklusive dessen Begleitung betrifft. :-)
Wenige Tage später brechen sie in Begleitung des Grafen von Thosa hoch motiviert auf. Noch ist der Graf hocherfreut, denn verstärkt um die erfahrenen Recken birgt die Reise aus seiner Sicht wenig Gefahren. Zudem erhofft er natürlich durch diese Mission der Erfüllung des Auftrages seiner Lehnsherrin ein wenig näher zu kommen.
Anfangs verläuft die Reise wie erwartet ruhig. Immerhin entdecken sie kurz vor dem Sumpf die Leichen von mehreren Soldaten. Eklig, aber verkraftbar.
Kurz vor Ralusch muss er allerdings seine Einstellung zu Sicherheitsvorkehrungen und potentiellen Gefahren in dieser Gegend komplett überdenken.
Schreie in tiefdunkler Nacht alarmieren das Lager. Ragnar und Kain brechen auf, um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Knapp eine Minuten später folgen ihnen Siron und Golodion.
Begleitet von sporadischen, angsterfüllten Schreien gelangen die ersten beiden an ein kleines Wäldchen und erspähen erst Kerzenschein, dann verspürt Kain etwas, dass ihn an den Zwischenfall auf ihrer Hinreise nahe Moromi erinnert.
Kurze Zeit später sind die Lichtquellen erloschen und eine menschliche Gestalt verlässt den Schutz der Bäme.
Die Tatsache, dass Ragnar und Kain unsichtbar in der Luft schweben scheint die Person nicht darin zu hindern, direkt in ihre Richtung zu starren.
Ragnar vertraut seinen Instinkten und zieht Kain weiter nach oben. Und nur wenige Sekunden später zeigt ihr Gegenüber, dass dies durchaus berechtig sein dürfte.
Aus der Bewegung verwandelt sich die Person in ein gewaltiges, geflügeltes Untier, dass sich mit atemberaubender Geschwindigkeit in den Nachthimmel erhebt und einen Kreis um die verblüfften Nachzügler Siron und Golodion fliegt. Scheisse denken sich alle, aber wird schon nicht so tragisch sein.
Ein erster Angriff der Kreatur auf Kain und Ragnar verletzt Kain nur leicht und erlaubt noch keine Einschätzung ihres Widersaches. Aber nachdem sie sich zu viert in der Luft positioniert haben, bekommen die Nahkämpfer die Wucht seiner Angriffe zu spüren und selbst zwei exorbitant gut ausgeführte Attacken Golodions hinterlassen nur Kratzer bei ihrem Gegner.
Das sieht nicht gut aus und doch können sie sich nicht einfach zurückziehen ohne ihre Begleiter in dem knapp einen Kilometer entferntem Lager zu warnen...
Siron ordnet ein Verstreuen an und versetzt sich nach oben, Kain fliegt unsichtbar in Richtung Lager. Ragnar und Golodion entscheiden sich ihren Gegner an sie zu binden, eine Flucht via Flug hat für sie keinen Sinn, bewegt sich ihr Gegner doch viel zu schnell.
Der hatte sie bisher für leichte Beute gehalten und ist über den Widerstand erzürnt. Jetzt scheint er seine Taktik zu ändern. Zum Glück für sie, denn mit jeder Sekunde die er nicht angreift, vergrössert sich die Chance das Kain das Lager vor ihm erreicht.
Vor allem Golodion und Ragnar sind nicht besonders erpicht darauf, sich länger als unbedingt notwendig dieser schrecklichen Kreatur zu stellen. Plötzlich sinkt die Sichweite nahezu gegen Null, dichter Nebel ist aus dem Nichts entstanden. Golodion und Ragnar werten das als Aufforderung und teleportieren sich in Sicherheit.
Siron wirkt mehrfach einen Versetzenzauber, kann aber den Rand des Nebelfeldes nicht ereichen.